Wie ich wurde, was ich bin: Marken-Strategin mit dem Faible für Farben
Welchen Weg wollen wir später mal einschlagen? Ist die Entscheidung, die ich treffe die Richtige? Oder bin ich am Ende mit meiner Berufswahl unglücklich?
Das wirklich schöne am Leben ist, dass wir am Anfang nicht wissen, ob die Entscheidung richtig ist. Viele Dinge entstehen durch eine Aneinanderreihung von Ereignissen. Genau so war und ist es auf meinem Weg zur Marken-Strategin.
Ich hätte damals nie gedacht, dass ich mal mehr mache, als nur schöne Designs. So wie Designer und Grafiker das eigentlich machen. 😉 Ich habe gemerkt, dass ich an manchen Stellen nicht glücklich war – und habe etwas geändert. Hätte ich nicht auf mein Bauchgefühl gehört und wäre nicht dem nachgegangen, was ich liebe, wäre ich heute sicher nicht dort, wo ich jetzt bin.
Ich wünsche Dir ganz viel Spaß beim Entdecken!
Meine ersten 22 Stationen auf meinem Weg zur Marken-Strategin
Ende der 80er: Kreativsein ist mir in die Wiege gelegt.
Kann man Kreativität lernen? Bestimmt, teilweise. Aber ich glaube auch, dass Kreativität eine Stärke ist, die man innehat. Es gibt Menschen, denen ist ein gewisses Talent einfach in die Wiege gelegt. Ob man das dann nutzt, ist wieder etwas anderes.
Ich hatte Glück, denn meine Eltern haben mich malen lassen ohne Ende. Wenn ich rückblickend überlege, wie viel unzählbare Bilder meine Mama ganz brav gesammelt hat, ist das echt der Wahnsinn. Und was ich alles gebastelt habe. Und mit Computern hatte ich ebenfalls schon früh Berührungspunkte. Alles wichtige Schritte auf meinem Weg dorthin, wo ich heute stehe.
Mitte der 90er: Zuhause, im Kindergarten und in der Schule – es geht immer kreativ und bunt zu.
Du kannst Dir sicher vorstellen, dass ich nicht nur zu Hause viel gemalt und gebastelt habe. Im Kindergarten ging es weiter. Und es hat sich früh eine Leidenschaft von mir ausgeprägt, das Puzzeln.
Ich konnte schon immer ganz schnell Bilder zusammensetzen, Fehler finden und Unstimmiges sehen. Dabei ist klar, dass Bildende Kunst mein Lieblingsfach war und ich einen Fotokurs gemacht habe. Ja, ich kann noch ganz klassisch Bilder vom Film entwickeln. 😉
2000: Die Jahrtausendwende ist der Beginn der Suche nach meiner Berufung.
Kannst Du Dich noch an den Hype der Jahrtausendwende bzw. Millenniumswechsels erinnern? So viele Theorien, Ideen und spannende Ansichten lagen in der Luft. Und irgendwie musste ich in dieser Zeit überlegen, wo ich mein erstes Praktikum machen will.
Was könnte ein für mich guter Weg sein? Ist es etwas Kreatives oder doch etwas ganz anderes wie Erzieherin? Ich kann Dir sagen, dass ich froh bin, nicht Erzieherin ausprobiert zu haben. Ich wäre nicht glücklich geworden.
2001: Mein erstes Schulpraktikum in einer Werbeagentur als Mediengestalterin.
Mein Schulpraktikum habe ich in einer kleinen Werbeagentur abgelegt. Und habe Einblicke in die damalige Arbeit bekommen.
Es ist verrückt, wenn ich jetzt daran denke, wie man früher Bilder gesucht hat. 😂 Es gab superdicke Ordner (MEV) – nicht nur einen, sondern hoch zweistellige. Darin waren die Bilder abgebildet mit der Bildnummer und der CD, auf der sich befanden, verzeichnet. OH JA, damals habe ich CDs durchwühlt, um Bildern, Illustrationen oder Ähnliches zu finden. Zip-Disketten waren ganz normal. Als die ersten USB-Sticks und Online-Bildagenturen kamen, war das soooo soooo besonders. Es war eine irre Zeit.
2003 – 2006: Zeichnen, kreativ sein, fotografieren – der Weg ist klar, ich werde Grafik-Designerin.
Die Richtung ist klar, jetzt heißt es loslegen. Deshalb bin ich auf die Akademie für Kommunikation in Mannheim gegangen, um meinen Abschluss als Grafik-Designerin zu machen.
3 Jahre voller Inspiration, Wissen und Know-how. Schriftgeschichte, Werbelehre (Gott, ich habe dieses Fach geliebt), Fotografie (auch eine ganz große Liebe), Grafik-Design und so viele mehr. Die Vielfalt hat mich nachhaltig geprägt. Hätte ich nicht so viel probieren können, hätte ich mich nicht dorthin entwickelt, wo ich jetzt stehe.
2006: Rein ins Berufsleben – mein erstes Praktikum in einer großen Werbeagentur in Wiesbaden.
Nach meinem Abschluss kam natürlich die Frage auf, was ich machen soll. Direkt in eine Festanstellung? Nein! Damals war ich noch total überzeugt, dass ich mehrere Praktika bei verschiedenen Agenturen machen sollte. So wie man das ja damals irgendwie eingetrichtert bekommen hat. Das war der Plan.
Ich habe dann aber während meines ersten Praktikums gemerkt, dass ich die Gegend, die Jobs und die Kollegen cool fand. Also ließ ich mich anstellen und suchte mir eine Wohnung in Mainz. Die erste eigene Wohnung – in dieser herrlichen Stadt. Ich hätte es nicht besser treffen können.
Ab 2007: „Gekommen um zu bleiben“ – ich trete eine Stelle als Junior Art Director und später als Art Director bei einer Agentur an.
Während meiner Zeit als Angestellte habe ich eine ganze Menge gelernt. Und herausfinden dürfen, was ich gerne mache. Und was nicht. Was ich richtig gut kann. Was für mich essenziell ist und das ist vor allem Vielfalt und Abwechslung.
Für mich ist der größte Killer die Langeweile. Und im Job ist das natürlich super tödlich. Das war mit einer der Gründe, warum ich gekündigt habe: Ich hatte das Gefühl, dass ich nicht mehr weiterkomme. Irgendwie stillstehe – ich brauchte Veränderung.
2008: Erste private Aufträge und immer wieder Anfragen zeigten erste Tendenzen.
Während meiner Zeit als Angestellte bin ich von Bekannten und Freunden angesprochen worden, ob ich etwas für sie umsetzen könnte. Umgesetzt habe ich davon nur wenig, denn ich hatte nicht wirklich eine 40-Stunden-Woche. 😩
Und irgendwann musste ich schlafen, mein Privatleben pflegen und das Leben etwas genießen. Alles, was man mit Mitte 20 eben macht. Es war damals schon ein erster Vorbote, dass das, was ich tue, auch solo funktionieren könnte.
2009: Ich gewann den 2. Platz beim „Troi Tomorrow Award" mit einer spontanen Idee.
Ein weiterer Meilenstein, der sehr stark mit dem Schreiben zu tun hat, ist der 2. Platz, den ich bei einem Award belegt habe. Ich sah damals die Ausschreibung und dachte: Wie geil, da will ich mitmachen.
Also schrieb ich einen Ratgeber. Dieser zeigt Kreativen, wie sie aus dem KREAtief kommen. Genau die Themen, die 2020 plötzlich wieder wichtig wurden. Es war für mich etwas ganz Besonderes. Und das diese Arbeit mit dem 2. Platz prämiert wurde, hat mich unheimlich stolz gemacht. Der erste eigene Award ist etwas ganz Besonders.
2012: Agenturwechsel auf der Suche nach neuen Herausforderungen – es geht nach Frankfurt.
Ich hatte ja schon gesagt, dass in mir der Wunsch nach Veränderung richtig stark wurde. Also habe ich die Agentur gewechselt und bin tiefer ins Verpackungsdesign eingestiegen. Ein spannender Bereich, aber auch hier wurde ich nicht glücklich.
Rückblickend weiß ich jetzt, warum ich in Agenturen NIE glücklich geworden wäre. Ich brauche ständige Weiterentwicklung und neuen Input. Sei es drum, ich habe also gekündigt und mir wieder neue Anstellungen gesucht. Ich zog um und fand spannende Angebote.
März 2013: Die Entscheidung steht – von der Angestellten in die Selbstständigkeit.
Wenn Du jetzt denkst, ich habe mich im Anschluss direkt selbstständig gemacht – so war es nicht. Ich bin erst auf die Suche nach Festanstellungen gegangen. Ich war zuerst auf dem Holzweg und dachte, ich müsse einfach nur DIE EINE richtige Agentur finden.
Nach einigen Überlegungen ist mir eines Morgens klar geworden, was das Problem war. Ich werde niemals in einer Festanstellung finden, was ich suche. Weder persönlich, noch die Projekte und Kunden, die ich gerne hätte. Und schon gar nicht bei der Selbstverwirklichung. Es war die Geburtsstunde von FarbFaible! Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen, dass die Selbstständigkeit genau das Richtige für mich ist. Also entschied ich mich, es zu versuchen.
Mai 2013: Gründen, akquirieren und den eigenen Fokus finden.
Gesagt, getan. Ich habe gegründet und losgelegt. Ich hatte zum Glück von Anfang an zu tun. Ich habe mir schnell erste Projekte akquiriert. Wurde Mitglied bei den Heidelberger Unternehmerinnen und bin ins aktive Netzwerken übergegangen. Endlich hatte ich die Ruhe, mich mit meinen Herzensthemen zu beschäftigen.
Das war beispielsweise die Farbenlehre, Texten und Social Media. Eine grandiose Zeit, mit Höhen und Tiefen sowie viel Lehren. Für mich selbst einzustehen und meinen Wert zu verlangen, war ein wichtiges Learning – und ist es immer noch. Und ich bin dankbar für jede noch so turbulente Station.
18. September 2016: Ich bin als Sprecherin zum Thema „Marke „Ich“ – Frauen in der Selbstständigkeit“ auf der Bühne.
Schon damals war mir das Thema Marke extrem wichtig. Und das war auch der Fokus meines Vortrags: Wie man eine starke Personal Brand wird. Worauf es ankommt und wie wir uns besser positionieren können.
Es war so eine Ehre für mich, das auf der großen Bühne präsentieren zu können. Damals war mir noch nicht klar, dass ich irgendwann mal genau dort hinkomme. Immer wieder habe ich Aktionen oder Weiterbildungen gestartet, die auf starke Marken abzielen.
6. Juni 2019: Ausgezeichnet mit dem German Brand Award „Excellence in Brand Strategy and Creation“.
Seinen Weg gehen und sich immer treu bleiben, ist so wichtig. Und wenn man merkt, dass man kurz falsch abgebogen ist, muss man einen neuen Weg zurückfinden. Viele spannende Projekte und Kunden haben mittlerweile meinen Weg gekreuzt.
Am 6. Juni 2019 durfte ich für ein Projekt den German Brand Award entgegennehmen. In der Kategorie „Excellence in Brand Strategy and Creation“ für die hervorragende Markenarbeit im Bereich „Storytelling & Content Marketing“. Eine absolute Wertschätzung meiner Arbeit – und das auch noch für mein Herzensthema Marke.
Januar 2020: Durchatmen und Kraft tanken im Urlaub auf La Gomera.
Weihnachten 2019 habe ich spontan entschieden, dass wir noch in Urlaub gehen. Eine grandiose Entscheidung. Denn mein letzter 2-wöchiger Urlaub war 2018. Und 2019 war ich immer nur kurz mal ein paar Tage weg.
Der Januar auf La Gomera hat mir extrem viel Kraft gegeben. Wir waren viel wandern und ich habe viel fotografiert, was zu meinen absoluten Lieblingsbeschäftigungen zählt. Zu dieser Zeit habe ich super viele Pläne geschmiedet und wusste, was in den nächsten Monaten und Jahren passieren sollte. Und dann kam alles anders.
März 2020: Wie Covid plötzlich meinen Alltag durcheinanderwirbelt.
Im März 2020 haben drei meiner größten Kunden die gesamten Budgets gestrichen. Das war erst mal hart. Auf der anderen Seite waren da meine ganzen Einzelhändler und Dienstleister, die Unterstützung benötigt haben. Viel, schnell und am besten schon gestern.
Dabei habe ich gemerkt, wie gut es war, dass ich die letzten Jahre bereits den Fokus auf die Strategie gelegt habe. Plötzlich war es wichtiger als je zuvor, sich abzuheben und klar positioniert zu sein.
Oktober – Dezember 2020: Die Veränderungen betreffen nicht nur meine Kunden, sondern auch mich selbst.
Es steht für mich eine der schwersten Entscheidungen an. Die letzten Monate im Jahr 2020 hatten es in sich. Nach den vielen Veränderungen draußen habe ich mich viel mit mir selbst auseinandergesetzt. Bin ich noch auf dem richtigen Weg? Will ich das wirklich, was ich bis zu diesem Zeitpunkt geplant habe?
In diesem Zeitraum habe ich mich komplett gegen meinen über 2 Jahre geplanten Weg entschieden. Es war hart, denn ich bin durch ein extremes Tal. Aber die Entscheidung war die Beste für mich. Ich habe mich persönlich wichtig genommen. Und habe mich mit FarbFaible neu positioniert. Emotional hoch tausend.
Januar 2021: Ein weiterer Meilenstein – ich gebe mein Wissen in einem Workshop weiter.
Unternehmer und Unternehmerinnen in den Fokus bringen. Das ist das Ziel des gemeinsamen Workshops „Selbstmarketing & Positionierung“ mit Karen Sonnenberger. Was wir beide 2020 gemerkt haben, ist das Unternehmerinnen und Unternehmer klar sein müssen.
Seit Beginn der Pandemie sind diese Punkte wichtiger als je zuvor. Und der Anklang zu diesem Workshop hat uns recht gegeben, dass wir damit richtig liegen. Anfang 2022 haben wir den Workshop auch weiterentwickelt und weitere Inhalte ergänzt. Auch hier ist jetzt mehr Fokus auf dem Thema Markenaufbau und Positionierung.
26. November 2021: Eine Heldin der Krise – ich werde mit dem Futuremakers Award in der Kategorie „Business Adaptation“ ausgezeichnet.
Einer der emotionalsten Momente in 2021 war, als „Heldin der Krise“ ausgezeichnet zu werden. Für meine Arbeit, während der Pandemie für meine Kunden und den Weg, mich selbst neu zu positionieren. Dieser Award hat mich nachhaltig geprägt. Es ist einer der emotionalsten Preise bisher – und wird es auch bleiben. Denn so viel Veränderung hatte ich bisher noch nicht, wie im Jahr 2020.
2022: Ausgezeichnet mit dem German Web Award für drei Kundenprojekte.
In den letzten Jahren konnte ich viele einzigartige Kunden auf ihrem Weg zu einer starken Marke begleiten. Gemeinsam haben wir deren Marken-Strategie verfeinert, wie zum Beispiel bei Café del Rey.
Und genau dafür gab es Anfang des Jahres den German Web Award für die Anpassung der Website und des Online-Shop. Eine weitere Bestätigung, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
1. Mai 2022: 9 Jahre FarbFaible – und was die größten Veränderungen für mich waren.
Passend zu meinem neunjährigen Firmenjubiläum habe ich meine fünf wichtigsten Entscheidungen reflektiert, die 2020 und 2021 entstanden sind. Und habe gemerkt, dass ich die Pandemie vor allem als Chance sehe. Und die Veränderung angehe und lebe. Und seitdem betrachte ich mich vor allem selbst als eigenen Kunden. Denn seit 2022 gibt es den FarbFaible FreiFreitag. Was es damit auf sich hat, kannst Du im Blogartikel nachlesen.
Heute: Habe ich mich bewusst für eine Laufbahn als Markenstrategie entschieden?
Nein, es ist mehr und mehr durch die verschiedenen Entwicklung und Stationen entstanden. Neugier, der Wunsch immer wieder Neues zu lernen und meine Kunden zur starken Marke zu entwickeln – all das hat dazu beigetragen.
Vor allem, weil Marken, Farben, Positionierung und vieles mehr einfach zusammen gehören. Man kann also sagen, dass es eher sowas wie eine natürliche und logische Entwicklung war.
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